www.fotokritik.de

Texte zur zeitgenössischen Fotografie und digitalen Bildkunst
click here for english translation by google

von Bernd Weise


Dieser Beitrag beschreibt den Teil der Fototechnikgeschichte, der mit der spezifischen Entwicklung und den Anforderungen der Pressefotografie in Verbindung steht, bzw. die Aufnahmetechnik aus dem Gesamtangebot der Fotogeräte, die von Pressefotografen bevorzugt eingesetzt wurden, deren Handhabungs- und Arbeitsmöglichkeiten [1].


Bilder für die Presse wurden bereits seit den Anfängen der Fotografie hergestellt [2]. Aber erst mit den seit Mitte der 1890er Jahre erscheinenden leichten Klapp-Kameras, die im Vergleich zu den üblichen Laufboden-Kameras nicht nur ein kleineres Format aufwiesen, sondern anstelle auf einem Stativ aus der Hand geführt werden konnten, stand ein Arbeitsgerät zur Verfügung, das den Erfordernissen des schnellen Erfassens wechselnder Situationen gerecht wurde. Zu den Voraussetzungen der Momentfotografie gehörten zudem lichtempfindlichere Aufnahmematerialien, eine Belichtungssteuerung durch den Schlitzverschluß und Objektive mit größtmöglicher Blendenöffnung. Die mobile Ausrüstung und ein journalistisches Motivverständnis eröffnete neben dem traditionellen Atelier- und Fachfotografen das neue Berufsbild des Fotoreporters.


Pressefotografie und Kleinbildfotografie bildeten von Anfang an eine Einheit. Die Reduktion der Kamera- und Negativformate sowie der Belichtungszeiten waren wesentliche technische Voraussetzungen dafür, berichtenswerte Ereignisse im momentanen Geschehen bildlich zu erfassen: Das Fotografieren für die Presse erforderte eine bewegliche Technik, eine Kamera mit einem möglichst kleinen Format, eine Handkamera, im Gegensatz zu den von den Berufsfotografen in den 1890er Jahren üblicherweise mit dem Stativ verwendeten Laufboden-Kameras in den Größen 13 x 18, 18 x 24 bis 24 x 30 cm [3], mit denen die Bildfestlegung und Scharfstellung nur über die Mattscheibe erfolgte. Die seit um 1900 produzierte Spreizen-Klapp-Kamera hatte eine bessere Festigkeit als die Laufboden-Kameras, zudem konnte auf den für Aufnahmen aus großer Nähe notwendigen großen Auszug verzichtet werden, weil er in der journalistischen Fotografie nicht erforderlich war [4]. Das in diesen 1890er Jahren aufkommende 9 x 12-cm-Format wurde von den Berufsfotografen wenig ernst genommen – „Man kann ja auf diesen Bildern kaum einen Hund von einem Kamel unterscheiden“ [5]. Bei den Pressefotografen etablierten sich dagegen das 9 x 12-cm- und das 13 x 18-cm-Format sowie das besondere Zwischenformat 12 x 16,5 cm, bei dem nicht nur das Kameragehäuse deutlich kleiner war als für das 13 x 18-Format, sondern weil auch das gängigste Papierformat für Presseabzüge 12 x 16,5 cm betrug, das auch für 13 x 18-Platten benutzt wurde, um sich das Beschneiden der fertigen Kopien zu ersparen [6]. Eine schnelle und ökonomische Arbeitsweise war gefragt.


Die Anfänge der Pressefotografie in Deutschland [7] waren durch eine Verbindung mehrerer, in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts neu entwickelter Technologien bestimmt:
- die gerasterte Druckplatte, von Georg Meisenbach zur Praxisreife entwickelt [8];
- die Verbreitung von empfindlichen Trockenplatten, die kurze Belichtungszeiten von 1/200 Sek. [9] zuließen;
- die Weiterentwicklung des Schlitzverschlusses durch Ottomar Anschütz, der die Belichtungssteuerung auf besondere Weise realisierte und damit die sogenannte „Augenblicks-“ oder „Momentphotographie“ mit begründete, sowie dessen Handkamera-Konstruktion, die den Urtyp der lange in Gebrauch gebliebenen Pressekamera darstellte [10].


Nicht zuletzt gehörten zu dieser Entwicklung Verlage, die in ihren Publikationen die visuelle Informationsvermittlung von der Zeichnung auf das neue Verfahren umstellten, wie z.B. die „Leipziger Illustrirte Zeitung“ seit 1883, oder die fotografische Berichterstattung zu ihrem tragenden journalistischen Konzept machten, wie z.B. die „Berliner Illustrirte Zeitung“ ab 1892. In wechselseitiger Beziehung gehörten dazu auch Fotografen, die das Fotografieren für die Presse als neuen und speziellen Erwerbszweig entwickelten.


1903 schrieb Albert Reyner in seinem Handbuch des Reporter-Fotografen: „Die Photogravüre hat in den letzten Jahren nicht nur zu einem großen Teil die Bücherneuerscheinungen geprägt, sie war auch die Grundlage für eine neue Publikationsform, bei der die Illustration einen bestimmten Platz innehat und der Text sich mit der Rolle des Bildkommentars begnügen muß. [...] Diese Illustrationsform dringt heute immer stärker auch in die Tageszeitungen ein, dies dank dem unaufhörlichen Fortschritt der photographischen Wissenschaft und der Vervollkommnung der Drucktechniken. Dank dieser Veränderungen bildete sich eine neue Sparte des Journalistenberufes heraus, der Photoreporter; heute noch selten, wird er morgen Legion sein ..., denn bereits heute gibt es eine ganze Anzahl von Amateurphotographen, die die Redaktionsbüros mit ihren Aufnahmen überschwemmen.“ [11]


Die Einschätzung sollte sich bewahrheiten: So nahmen z.B. an den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit 1896 neben den 262 Athleten sieben Fotografen teil, 1936 gab es 125 zugelassene Bildberichterstatter bei 3.956 Teilnehmern und 1992 waren zu den Spielen mit 9.368 Sportlern 878 Fotografen akkreditiert [12].


Die in Einzelbildern oder Phasenabläufen festgehaltene Bewegung von Ereignissen konnte nur die Augenblicks- oder Momentfotografie als authentische Darstellung erreichen und damit auch einen vorher nicht gekannten Nachrichtenwert für die Presse bereitstellen. Fotos der Bewegungsstudien eines Pferdesprungs von Ottomar Anschütz, der Flugbewegungen Otto Lilienthals oder eines durch Sprengung stürzenden Schornsteins gehörten deshalb zum informierenden und faszinierenden Motivrepertoire der frühen Pressefotografie, wie sie die „Leipziger Illustrirte Zeitung“ 1886, 1893 und 1897 veröffentlichte [13].


Mit der allgemeinen Begeisterung für den Sport in den 1890er Jahren entstand zudem ein Ereignis- und Nachrichtenfeld, in dem die Technik der Momentaufnahme alle Voraussetzungen für eine dynamische Sportfotografie [14] bereithielt. 1895 erschien in Deutschland eine nach dem Beispiel der Illustrierten groß aufgemachte Sportzeitschrift, „Sport im Bild“, die die Plattform für die Entwicklung dieses Spezialgebietes der Pressefotografie bot. Sie brachte 1896 die erste Fotoreportage über die in Athen stattfindenden I. Olympischen Spiele der Neuzeit [15]. Fotograf der für die damalige Zeit ungewöhnlich hohen Zahl von 17 veröffentlichten Aufnahmen und Begleiter der deutschen Mannschaft war der Berliner Albert Meyer [16], einer der sieben Fotografen, die Aufnahmen von den Olympischen Spielen machten. Seine Fotos waren die technisch besten. Als „Hof-Photograph“ übte er seine Tätigkeit jedoch noch nach der traditionellen Arbeitsweise der Atelierfotografen aus, d.h. mit einer auf einem Stativ befestigten großformatigen Reisekamera, die zu statisch ausgewogen arrangierten Übersichts- und Personenaufnahmen führte.



Anschütz-Kasten-Kamera: Prototyp der Reporterkamera


Anschütz’ Aufnahmen vom Kaisermanöver 1882/83, die als erste Momentaufnahmen im Rasterdruck in der Leipziger Illustrirten Zeitung 1884 erschienen, waren einerseits ein Bericht über das Ereignis und gleichzeitig Bericht über die fotografische Neuerung, die in Fotografenkreisen bereits für Furore gesorgt hatte. Die Redaktion merkte zu den Bildern an, daß der Kaiser „in frappanter Ähnlichkeit“ erscheine und „sich alles in der ursprünglichen, zuweilen grotesken Stellung“ [17] zeige.


Neben seinen Bewegungsstudien und Serienaufnahmen, z.B. der Hundemeute von 1887, fotografierte Anschütz als Freund des Deutschen Kaiserhauses auch aktuelle offizielle Anlässe, wie z.B. die Enthüllungsfeier des Niederwald-Denkmals 1883, die Grundsteinlegung des Reichtagsgebäudes 1884 oder den Bildbericht über die Reise des Deutschen Kaisers nach Palästina 1898. Damit ist Anschütz [18] zwar nicht als Fotoreporter im Sinne eines ständigen Bildlieferanten für die Presse einzuordnen, aber mit seiner Kameratechnik hat er die Grundlagen für das Werkzeug der Pressefotografen geschaffen.


Die aus seinem sog. „Manöverapparat“ und den Folgemodellen – Handkamera (1889), der trapezförmigen (1891) und Kasten-Kamera (1892) – abgewandelte und ebenfalls von der Optischen-Anstalt C.P. Goerz [19] in Berlin ab 1894 gebaute Goerz-Anschütz-Klapp-Camera „Ango“, war das prädestinierte Gerät, das in den Aufnahmeformaten 9 x 12, ab 1905 in 12 x 16,5 cm und ab 1909 auch in 13 x 18 cm gebaut und von den Pressefotografen bevorzugt verwendet wurde. Sie war ausgestattet mit einem Schlitzverschluß von 1/2 bis zu 1/1000 Sekunde und Zeitaufnahmen bis fünf Sekunden, dem Standardobjektiv Goerz-Doppelanastigmat 1 : 7,7, dessen Lichtstärke 1900 auf 6,8 erhöht wurde und das ab 1904 die Bezeichnung Dagor führte. Als Spezialobjektiv bot Goerz den Presse-, und Illustrationsfotografen das lichtstarke Celor 4,8/180 mm (für 12 x 16,5-cm-Format) für schnellste Momentaufnahmen auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen an [20].


In den folgenden Jahren kamen von anderen Herstellern, wie Palmos AG (ab 1902 Carl Zeiss–Palmos) [21] in Jena, Heinrich Ernemann AG [22] in Dresden, Körner & Meyer/Süddeutsches Camerawerk (ab 1909 Nettel) [23] in Sontheim/Heilbronn, Goltz & Breutmann (ab 1921 Mentor) [24], Emil Wünsche AG und R. Hüttig in Dresden sowie E. Suter in Basel und R.A. Goldmann in Wien sehr ähnliche Modelle heraus. Um 1907 gehörten zu den für die Pressefotografie insbesondere empfohlenen [25] und verwendeten Klapp-Kameras [26]:
- die Palmos-Minimum Spreizen-Falt-Leichtmetall-Kamera (1900): 10 x 15 cm, mit Newtonsucher, Schlitzverschluß 15-1/1000 Sekunde, Ernon 3,7/170 mm, ab 1902 in 9 x 12-cm- und 1903 in 13 x 18-cm-Format, u.a. mit Tessar 6,3;
- die Goldmann „Reporter“ Spreizen-Falt-Kamera (1900): 9 x 12 cm, mit Schlitzverschluß, Tessar 6,3/135 mm;
- die Ernemann Spreizen-Klapp-Kamera (1903): 12 x 16,5 cm, mit Newtonsucher, Schlitzverschluß bis 1/2500 Sek., u.a. mit Ernostar 6,8/180 mm;
- die Nettel-Klapp-Kamera (1903): 13 x 18 cm Schlitzverschluß bis 1/1375 Sek., mit verschiedenen Voigtländer-Objektiven; 1909 auch mit Tessar 4,5; 1909 bis 1919 als Nettel-„Deckrullo“ mit Schlitzverschluß bis 1/2800 Sek., u.a. im Format 13 x 18 cm, mit Anastigmat 6,5/180 mm;
- Suter’s Klapp-Kamera (1903): 9 x 12- und 13 x 18-cm-Format, mit Newtonsucher, Schlitzverschluß 1/2 bis 1/1000 Sek., Suter-Anastigmat 6,3;
- die Mentor-Spreizen-Falt-Kamera (1905): 9 x 12, Schlitzverschluß 4-1/1300 mit Newtonsucher, Tessar 4,5/150 mm; ab 1909 Mentor II mit Schlitzverschluß 1-1/1300 Sek. für 9 x 12- und 13 x 18-cm-Format mit Tessar 2,7/150 mm und 4,5/ 210 mm;
- die Wünsche Victrix Spreizen-Falt-Kamera (1906): 9 x 12 cm, Schlitzverschluß 1/25 bis 1/200 Sek., der sich gleichzeitig spannen und verstellen ließ, wofür bei anderen Kameras zwei verschiedene Handgriffe notwendig waren, u.a. mit Tessar 4,5/150 mm; sowie
- Hüttig’s „Helios“- und „Record“-Spreizen-Kameras: im 9 x 12- und 13 x 18- cm-Format, mit Rahmen- oder Newton-Sucher und Schlitzverschluß 6 bis 1/1000 Sekunde.


Nach dem Zusammenschluß der Firmen Hüttig, Krügener, Wünsche und Zeiss/Palmos im Jahre 1909 zur ICA AG [27] wurden das Modell Minimum weitergeführt und folgende Kameramodelle neu herausgebracht:
- ICA Reporter Spreizen-Falt-Kamera (1912): 9 x 12 cm, Schlitzverschluß bis 1/1000 Sek., Klappsucher, Tessar 4,5/150 mm;
- ICA Rekord Spreizen-Kamera (1915): 9 x 12 und 13 x 18 cm, Schlitzverschluß bis 1/1000 Sek., sowohl Newton- als auch Rahmensucher, verschiedene Tessar-Objektive.


Die genannten Kameramodelle gab es meist auch in einer Tropen-Spezial-Ausführung, deren Gehäuse aus imprägniertem Holz, Balgen aus Juchtenleder und vernickelten Metallteilen besonders strapazierfähig gefertigt waren und die deshalb auch gerne von Pressefotografen verwendet wurden.


Gegenüber den ansonsten in der Berufsfotografie benutzten Laufboden-Kameras (mit quadratischer Aufnahme-Standarte, umsetzbarem Formatrahmenrückteil und Rückwärtsauszug) waren diese Reporter-Apparate grundsätzlich horizontale Konstruktionen, d.h. das Gehäuse, in dem sich die Bildstandarte mit Kassettenhalterung und der Schlitzverschluß befanden, war in der Normalhaltung im Querformat angelegt. Die Objektivstandarte wurde mit dem Balgen über einen Spreizenmechanismus aus dem schmalen Gehäuse herausgezogen und durch diesen in der Arbeitsposition gehalten. Da zum schnellen Fotografieren das Motiv nicht durch eine Mattscheibe fixiert werden konnte, fand die Bildeinstellung über ein Visier-Korn entweder durch einen einfachen Drahtrahmensucher oder durch eine Augenlinse und optischen Newtonsucher mit Fadenkreuz statt. Der Schlitzverschluß wurde durch die Federspannung und Schlitzbreite über eine Skala von 1/2 bis 1/1.000 Sekunde eingestellt.


Während die Goerz-Ango über einen geschlossenen Verschlußaufzug verfügte, blieben bei anderen Schlitzverschlußmodellen [28] beim Spannen die Rouleau-Vorhänge [29] geöffnet, so daß vorher die Plattenkassette mit dem Schieber geschlossen werden mußte. Der geschlossene bzw. verdeckte Verschlußaufzug (wie z.B. auch bei der Nettel-“Deckrullo“) war nötig, um die sog. Wechsel- oder Magazinkassetten verwenden zu können, in denen 6 bis 12 Platten durch einen Mechanismus gewechselt wurden, ohne daß die Kassette abgenommen werden mußte. Für diese Kameras gab es auch Wechselobjektive, die auf einem Objektivbrett montiert in die Objektivstandarte geschoben wurden. Goerz bot u.a. – allerdings speziell für Architekturaufnahmen – das 1900 entstandene extreme Weitwinkel Hypergon 1:22 mit einem Bildwinkel von 110 ° bis 140 ° u.a. in der Brennweite 60 mm für das Format 9 x 12 cm sowie das speziell für Momentaufnahmen gedachte (ab 1891 gebaute) Rapid-Weitwinkel-Lynkeioskop 1:7,7 u.a. in 90 oder 150 mm für die Formate 9 x 12 und 13 x 18 cm an. Teleobjektive bzw. sog. Fernobjektive [30] wurden durch die Ergänzung eines Normalobjektivs mit einer Negativlinse und einem variabel verbindenden Zwischenstück, dem sog. Tele-Tubus, hergestellt, der bei Klapp-Kameras bis zur Verdoppelung des Ausgangsobjektivs zwei verschiedene Tele-Brennweiten zuließ. Da sich dadurch das Öffnungsverhältnis verringerte, waren Momentaufnahmen nur bei schwacher Tele-Vergrößerung und sehr günstigen Lichtverhältnissen möglich.


Im allgemeinen erstreckte sich das Anwendungsgebiet der Tele-Objektive auf Zeitaufnahmen von Architekturen, Fernsichten und Porträts [31]. Da der Bildausschnitt bei Teleaufnahmen, wie auch bei Weitwinkelaufnahmen, ausschließlich über die Mattscheibe kontrollierbar war – die Rahmensucher zeigten nur das Bildfeld der Normalobjektive – konnte die Einstellung lediglich vom Stativ erfolgen. Aufnahmen aus freier Hand waren somit praktisch ausschließlich mit Standard-Objektiven bzw. -Brennweiten möglich. Die Entfernung zum Aufnahmeobjekt mußte geschätzt werden. Die Einstellung erfolgte auf der Einstellfassung des Objektivs oder bei verbesserten Modellen über einen am Kameragehäuse befindlichen Einstellknopf, mit dem über das Scherenspreizensystem die Objektivstandarte bewegt und die metrische Einstellung auf einer Entfernungsskala an der Kameraoberseite abgelesen werden konnte.



Alternative: Spiegelreflex-Kamera


Bezüglich der genauen Entfernungseinstellungen boten dagegen die Spiegelreflex-Kameras einen sichtbaren Vorteil. Das jahrhundertealte Prinzip der Camera obscura fand 1861 Eingang in den Kamerabau, der 1884 in die Serienfertigung ging. In Deutschland war die Spiegelreflex bis 1889 kaum in Gebrauch. Danach fand dieser Kameratyp zunächst unter den Amateuren zunehmendes Interesse [32]. Bei Pressefotografen kamen die Reflexkameras erst deutlich nach der Jahrhundertwende zum Einsatz, dazu gehörten bevorzugt folgende Geräte:
- Ernemann Balgen-Spiegelreflex-Kamera (1907): 9 x 12 cm, Schlitzverschluß bis 1/2500 Sek, Lichtschacht, drehbahrer Plattenkassettenrahmen, Balgen mit Zahntriebentfernungseinstellung, Heliar 4,5/150 mm, ab 1908 auch im 12 x 16,5-cm-Format;
- Wünsche Victrix-Spiegel-Reflex (1907): 9 x 12 cm, Schlitzverschluß, mit Goerz- oder Voigtländer-Objektiven;
- Mentor-Reflex (1909): 9 x 12 cm, Würfelform-Gehäuse, Faltlichtschacht, Zahntriebfokussierung über Balgenauszug der Objektivstandarte, Schlitzverschluß bis 1/1300 Sek., Tessar 4,5/150 mm;
- Mentor-Klapp-Reflexkamera (1913): 9 x 12-cm- und 10 x 15-cm-Querformat, ausklappbares Reflexgehäuse, Faltlichtschacht, Schlitzverschluß bis 1/1300 Sek., Tessar 4,5/165 mm.


Diese Spiegelreflex-Kameras, die von Pressefotografen überwiegend nur in dem kleineren Format 9 x 12 Verwendung fanden, waren aber konstruktionsbedingt trotzdem äußerst voluminös und in der Handhabung eher schwerfällig. Gegenüber den Sucherkameras hatten sie etwa doppeltes Gewicht und doppelte Abmessungen und waren auch doppelt so teuer. Als besonderer Nachteil wurde gesehen, daß dem Fotograf im Gedränge durch das Hineinsehen in den Spiegelkasten und die damit verbundene gebückte Haltung der Überblick über das, was um ihn herum vorgeht, genommen wird und sogar „die Gefahr des Überfahrenwerdens“ vorhanden sei [33].



Einstellungsparameter: Blende, Belichtung, Entfernung, Aufnahmematerial


Das Wichtigste für Situationsaufnahmen in der Pressefotografie war, eine aus der Bewegung realisierbare möglichst kurze Belichtungszeit zu erreichen. Eine Kamera mit lichtstarkem Objektiv war deshalb unerläßlich [34]. Objektive mit größtmöglicher Blende von 4,5 bis 5,0 bei einer Brennweite von 150 bzw. 210 mm für die Aufnahmeformate 9 x 12 und 13 x 18 cm gehörten zu dieser Zeit (um 1907) in diese Kategorie.


Erforderlich war dazu gleichermaßen hochempfindliches Aufnahmematerial, das (seit 1894 in Scheiner-Graden, nach Julius Scheiner, angegeben) in den 1890er Jahren maximal 14 ° und um 1903 mit den „Extrem-Rapid-Platten“ 16 ° Scheiner erreichte. Durch die Farbensensibilisierung über die Blauviolett-Eigenempfindlichkeit der Bromsilbergelatineschicht hinaus – 1884 für den gelb-grünen Spektralbereich (orthochromatisch) mit der „Eosinplatte“ von Obernetter/Perutz – konnte mit Einführung der „Perchromoplatte“ 1904 (Perutz) der gelb-orange Bereich (panchromatisch) erschlossen [35] und eine Empfindlichkeitsverbesserung erreicht werden, obwohl auch dieses Material für das Rot unsensibel blieb.


Für die Annäherung an eine farbgerechte Tonwertwiedergabe kam jedoch auch weiterhin (z.B. bei hohem Sonnenstand) eine helle Gelbscheibe als Dämpfungsfilter gegen blaues Licht zum Einsatz [36]. Bei Verwendung der um 1912 lichtempfindlichsten Aufnahme-Glasplatten, der „‘Ultra-Rapid“, die die Herstellerfirma Hauff in Stuttgart mit einer Empfindlichkeit von 20-21 ° Scheiner auszeichnete und als „erheblich gelbempfindlich“ [37] bezeichnete oder der 1914 von Agfa herausgebrachten „Spezialplatte“ mit 18 ° Scheiner (entsprach nach dem 1934 eingeführten DIN-Verfahren ca. 8-10 DIN) [38], lagen die praxisüblichen Belichtungseinstellungen in Innenräumen und nächtlichen Straßenszenen etwa bei folgenden Werten (jeweils bei größtmöglicher Blendenöffnung) [39]:
- Porträt: mit einer Petroleumglühlichtlampe 5 Minuten, bei Gasglühlicht 2 Minuten, bei elektrischer Nernstlampe 1 1/2 Minuten und bei Quecksilberlicht 20 Sekunden;
- Porträt im Zimmer am Fenster mit Tageslicht: 10 Sekunden;
- Bildnis im Raum-Interieur mit Magnesiumblitzlicht; 1/25 Sekunde;
- Bühnenaufnahme bei elektrischen Scheinwerfern: 12 Sekunden;
- Abendliche Straße mit Straßenbeleuchtung: 12 Sekunden;
- Aufzug auf öffentlichem Platz mit Fackelbeleuchtung: 30 Sekunden.


In Innenräumen war also trotz lichtstarker Objektive und empfindlicher Aufnahmematerialien oft zusätzliches, künstliches Licht erforderlich [40]. Die am einfachsten zu handhabende bewegliche Lichtquelle war das Blitzlicht, d.h. das seit 1887 gebräuchliche Magnesiumblitzlichtpulver, das, auf einer Blitzpfanne aufgetragen, wie ein Feuerzeug bei zuvor geöffnetem Verschluß (Offen-Blitzmethode) gezündet wurde. Zur Steuerung des von Agfa und Geka für Berufsfotografen in Hundertgrammdosen gelieferten Blitzpulvers wurden für Porträtaufnahmen 1/4 Gramm, bei kleinen Gruppen 1 Gramm und für große Gruppen 4–6 Gramm empfohlen. Da das Pulver mit beißend starker Rauchentwicklung und Ascheregen verbrannte und die Explosionen nicht selten zu Bränden führten, hatte der Polizeipräsident von Berlin 1913 einschränkende Bestimmungen über die Verwendung von Blitzlicht in Theatern und öffentlichen Versammlungsräumen erlassen, die u.a. die Anwesenheit eines Feuerwehrmannes erforderten [41]. Diese Richtlinien wurden noch 1928 weiterhin aufrechterhalten und erneut ausgegeben [42].


Als Belichtungshilfen waren Belichtungstabellen, Belichtungsrechner oder sogenannte optische Belichtungsmesser in Gebrauch [43], z.B. der Expositionsmesser von C.P. Goerz (1888) oder das Aktino-Photometer von G. Heyde (1905) [44].


Neben der Einstellung der richtigen Belichtung, Zeit und Blende, blieb auch die Entfernungseinstellung, die bei der üblichen Benutzung der Sucher ohne Meßvorrichtung vorgenommen werden mußte, überwiegend der Erfahrung vorbehalten. Da die Pressefotografen hauptsächlich mit Normal-Objektiven arbeiteten, mußten sie möglichst nahe auf 4 bis 8 Meter an das Hauptmotiv heran, um vor allem bewegte Momentbilder von Ereignissen [45] und die von der Presse bevorzugten groß aufgefaßten, eng begrenzten Bilder einzelner Szenen, statt Gesamtüberblicke [46], zu erreichen.



Motivanforderungen der Presse


Von den Pressebild-Kategorien (öffentliche Ereignisse, Unglücksfälle, Theater, Attraktionen, Aufnahmen von Personen, Alltagsgetriebe, Serien-Aufnahmen [Bild-Sequenzen]) waren, neben bewegten Situationen, die Sportaufnahmen „das Schwierigste in der ganzen Illustrationsfotografie“ [47]. Jahrelange Übung wurde für erforderlich gehalten, um dieses Spezialfach wirklich gut zu beherrschen und fehlerlose Bilder herstellen zu können. Als Sportaufnahmen wurden nur jene angesehen, die die tatsächliche Ausübung zeigten, die wiederum in zwei Kategorien unterteilt wurden; Objekte, die an einem voraus bekannten Punkt eintreffen und solche, die keinen festen Punkt einnehmen. Vom Fotograf wurde verlangt, daß er sich in den Sportarten auskenne, um die für die sportliche Entscheidung wesentlichen Momente im Bild zum Ausdruck bringen zu können. Als Arbeitsmittel kamen nur beste Aufnahmeplatten und ein lichtstarkes Objektiv in Frage sowie ein Schlitzverschluß (der 1/1000 Sek. und eventuell noch kürzere Zeiten gestattet), der für schnelle Szenen am geeignetsten war, weil bei diesem das Licht gleichmäßig über die ganze Platte gleitet. Von den Kameratypen wurde die Spiegelreflex bevorzugt, weil hier die Szene in voller Größe auf der Mattscheibe gesehen werden konnte. Um charakteristische Posen zu erreichen, sollten nach Ratschlägen von Fachleuten u.a. folgende Herangehensweisen und Geräteeinstellungen berücksichtigt werden:


Beim Fußball muß der Fotograf seinen Standpunkt wenn möglich etwa 25 Meter vom Zielpfosten einnehmen, die Sonne hinter sich haben und den Apparat auf einen etwa 20 Meter entfernten Gegenstand einstellen. Eine Belichtung von 1/400 Sekunde ergibt (auch bei Kricket und Tennis) ein genügend scharfes Bild.


Beim Pferdesport muß der Verschluß 1/1000 Sekunde gestatten und vermieden werden, die Pferde rechtwinklig zur Richtungsachse des Apparates aufzunehmen, ganz besonders wenn man 8 Meter oder noch näher steht, sondern man stelle sich besser zu 45 Grad oder spitzerem Winkel. Bei Flachrennen oder Trabfahren wähle man eine Stellung 20–30 Meter von den Pferden entfernt, was keine allzu kurzen Belichtungszeiten erfordert, also auch bei schlechtem Wetter zu empfehlen ist und zudem einen erhöhten Standpunkt auf einer Stativleiter zuläßt.


- Bei Jagden ist es in Großbritannien und Amerika üblich, daß der Photograph selbst hoch zu Roß sitzt, um immer schnell in der Nähe der berittenen Jäger zu sein.
- Bei Wassersportarten, wie Schwimmen, sollte der Photograph den Teilnehmern in einem Boot folgen und die Aufnahmen bei einer Distanz von 5 bis 7 Metern machen und 1/50 bis 1/100 Sek. belichten. Beim Wasserspringen sind Belichtungszeiten auf 1/1000 Sek zu verkürzen.
- Bei den langsameren Wintersportarten wie Schlittschuhlaufen oder Rodelfahren sind Belichtungszeiten von 1/200 bis 1/300 Sek. genügend [48].
- Beim Radsport plaziere man sich innerhalb der Asphaltbahn am Zielband, zehn Meter entfernt und belichte 1/1000 Sek., um die in schrägem Winkel während der Schlußrunde durch das Ziel gehende maßgebende Stellung der Fahrer festzuhalten.
- Für Aufnahmen von Läufern sollte sich der Fotograf beim Start etwas schräg von vorn 7–10 Meter entfernt aufstellen und bei Sonnenlicht etwa 1/200 Sekunde belichten. Am Ziel ist eine etwas größere Distanz einzunehmen, auf das Band einzustellen und wegen der höheren Geschwindigkeit nur 1/450 oder auch 1/1000 Sek. zu belichten [49].


Diese Vorgehensweise, bewegte Objekte in einem bestimmten Winkel aufzunehmen, um die Bewegungsgeschwindigkeit zur Kameraachse zu verringern, hielt sich als Fotografierformel bis in die 30er Jahre [50].


Sogenannte Genrefotos, die als „Bildidee aus dem täglichen Leben“ definiert wurden, sollten „einen ungezwungenen natürlichen Eindruck machen; aus nichts darf ersichtlich sein, daß das Bild etwa ‘gestellt sein könnte’. Immer muß darin der Glaube liegen, daß dem Photographen zur Schaffung der Aufnahme durch Zufall ein Stück echtester Wirklichkeit zum Vorwurf diente“. [51]


Für die meisten Situationen wurde ein „Normalobjektiv“ (150 mm für 9 x 12 cm, 180 mm für 12 x 16,5 cm und 210 mm für 13 x 18 cm verwendet. Häufige Nutzung fand das von Goerz seit 1904 als Spezialobjektiv für die Illustrations- und Momentfotografie produzierte lichtstarke Celor 1 : 4,8. Ganz selten kam ein extremes Weitwinkel-Objektiv, wie das Goerz-Hypergon mit einem Bildwinkel von bis zu 140 °, für besonders illustrative oder auch kuriose Motive zum Einsatz.


Die Leistungen der Pressefotografie wurden 1909 auf der Internationalen Photographischen Ausstellung in Dresden in einer eigenen Abteilung vorgestellt. Unter dem Titel „Die Photographie im Dienste der Presse“ [52] zeigten sowohl Fotoreporter und Bildagenturen als auch Zeitungen und Zeitschriften ihre journalistischen Bildergebnisse. Der Scherl-Verlag und der Berliner Lokal-Anzeiger führten zudem u.a. die Herstellung von Bildklischees für den Rotationsdruck und die Übertragung von Fotos mit Hilfe der Korn’schen Bildtelegraphie vor.



Grundausrüstung des Fotoreporters


Für den mobilen Einsatz umfaßte um 1913 die Ausrüstung des Fotoreporters insgesamt eine Klapp-Kamera, eine Klapp-Spiegelreflex-Kamera, Magazin-Wechselkassetten oder mehrere Doppelkassetten – da für einen Einsatz mitunter 20 Platten verwendet wurden [53] –, ein Standard-Objektiv, ein Weitwinkel-Objektiv und ein Tele-Tubus mit dazugehöriger Negativlinse. Außerdem gehörte zum Arbeitsgerät ein leichtes, zusammenschiebbares Metallstativ für die Sucherkamera, falls wegen ungünstiger Lichtverhältnisse Aufnahmen aus der Hand nicht möglich waren, und ein Leiterstativ für Aufnahmen, die einen erhöhten Standpunkt erforderten, sowie eine Blitzlichteinrichtung. Für bestimmte Aufgaben zählte auch eine Kleinkamera dazu [54].


Nach der Markteinführung des Filmpacks (Zelluloid-Planfilme) [55] hatten sich auch bei den Pressefotografen sogenannte Kleinkameras unterhalb des 9 x 12- cm-Aufnahmeformats verbreitet. Zu diesen gehörte bevorzugt die 1908 von C.P. Goerz herausgebrachte Westentaschen-Tenax, Format 4,5 x 6 cm, mit Compound-Verschluß 1 bis 1/250 Sek., Newtonsucher und lichtstarkem Celor 4,5/75 mm für Glasplatten oder Filmpacks. Filmpacks kamen um 1903 auf den Markt und bestanden aus einer Blechhülle mit 12 Filmblättern.


Durch das Herausziehen einzelner Laschen wurde der jeweils belichtete Film in eine lichtsichere Abteilung des Filmpacks geschoben und zugleich das nächste Filmblatt zur Belichtung freigegeben. Nach der letzten Aufnahme war der Filmpack wieder lichtdicht verschlossen und konnte bei Tageslicht entnommen werden. Die kleinformatige Tenax war insbesondere bei englischen und französischen Pressefotografen beliebt [56]. In Deutschland kam dieses erneut verkleinerte Format zunächst „für die ernsthafte Lichtbildnerei überhaupt nicht in Betracht“ [57], obwohl die technischen Vorteile eines kleinen Aufnahmeformats im Verhältnis zu Brennweite und höherer Lichtstärke sowie erweiterter Schärfentiefe auf der Hand lagen. Die Vorzüge der kleinformatigen Platten- und Filmpack- sowie insbesondere der Rollfilm-Kameras traten, schließlich auch für die Berufsfotografen, einige Jahre später zu Tage – im Kriegseinsatz.



Anmerkungen


[1] Die Ausführungen umfassen keine Gesamtdarstellung der Geschichte der Kameraentwicklung und Aufnahmetechnik, sondern beschreiben die in der Pressefotografie primär verwendeten Geräte und Arbeitsmittel.
[2] Vgl. Weise, Bernd: Aktuelle Nachrichtenbilder „nach Photographien“ in der deutschen illustrierten Presse der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in: Grivel, Charles; Gunthert, André; Stiegler, Bernd (Hrsg.), Eroberung der Bilder – Photographie in Buch und Presse (1816–1914), München 2003, S. 62–101.
[3] Vgl. Hoerner, Ludwig: Das Photographische Gewerbe in Deutschland 1839–1914, Düsseldorf 1989, S. 45.
[4] Vgl. Dietze, Carl: Presse-Illustrations-Photographie, Leipzig 1927, S. 124.
[5] Vgl. Baier, Wolfgang: Quellendarstellung zur Geschichte der Fotografie, München 1977, S. 299.
[6] Vgl. Hahne, Kurt: Die Illustrations-Photographie, Bunzlau 1914, S. 15 und 45.
[7] Literatur über die Pressefotografie in Deutschland (Auswahl), vgl. Eskildsen, Ute: Fotografie in deutschen Zeitschriften 1924– 1933, Stuttgart 1982; Halfbrodt, Dirk, Pohlmann, Ulrich (Hrsg.): Philipp Kester – Fotojournalist 1903–1935, München 2003; Josef Kasper, Belichtung und Wahrheit – Bildreportage von der Gartenlaube bis zum Stern, Frankfurt 1979; Kerbs, Diethart, Uka, Walter, Walz-Richter, Brigitte: Die Gleichschaltung der Bilder – Pressefotografie 1930–36, Berlin 1983; Weise, Bernd: Fotografie in deutschen Zeitschriften 1883–1923, Stuttgart 1991. Zur Geschichte der Pressefotografie in anderen Ländern siehe z.B.: Kandl, Leo: Pressefotografie und Fotojournalismus in Österreich bis 1960, in: Geschichte der Fotografie in Österreich, 2 Bde. Bad Ischl 1883, S. 311ff; Marianne Fulton: Eyes of Time – Photojournalism in America, Boston 1988; Kapitel – Der Photojournalismus, in: Photographie in der Schweiz von 1840 bis heute, Wabern-Bern 1992, S. 177ff; Rune Hassner: Bilder för Miljoner, Stockholm 1977. Von Dewitz, Bodo, Lebeck, Robert (Hrsg.): Kiosk. Eine Geschichte der Fotoreportage 1839– 1973, Göttingen 2001.
[8] Vgl. Peters, Dorothea: Ein Bild sagt mehr als 1000 Punkte. Zur Geschichte, Technik und Ästhetik der Autotypie, in: Fotografie gedruckt, Rundbrief Fotografie, Sonderheft 4, Göppingen 1998, S. 23–30.
[9] Vgl. Eder, Josef Maria: Geschichte der Photographie, Halle 1932, S. 611.
[10] Vgl. Krügener, Robert: Praktische Winke zur Ausübung der Moment-Photographie, Berlin 1894 (4. Aufl.); Krügener, Robert: Die Hand-Camera und ihre Anwendung für die Moment-Photographie, Berlin 1898; Ferrars, Max: Handcamera und Momentphotographie, Düsseldorf 1901.
[11] Reyner, Albert: Manuel Pratique du Reporter Photographe et de L’Amateur D’Instantanés, Paris 1903; zit.n.: Jean Lattes: Sportphotographie 1860–1960, Luzern 1977, S. 10.
[12] Vgl. Kluge, Volker (Hrsg.): 1896 Athen. Die Bilder der Spiele der I. Olympiade von Albert Meyer und anderen Fotografen, Berlin 1996, S. 22, 34f; Rürup, Reinhard (Hrsg.): 1936. Die Olympischen Spiele und der Nationalsozialismus, Berlin 1996, S. 15 und 169.
[13] Vgl. Illustrirte Zeitung (IZ) 1886/Nr. 2218, S. 21; 1893/Nr. 2623, S. 420; 1897/Nr. 2806, S. 460.
[14] Vgl. Frerk, Friedrich Willy: Die Sportphotographie, Leipzig 1909.
[15] Vgl. Sport im Bild, 15. Mai 1896, Nr. 20.
[16] 1896 Athen, wie Anm. 12.
[17] Vgl. IZ 1884/Nr. 2124, S. 224ff.
[18] Vgl. Rossell, Deac: Faszination der Bewegung – Ottomar Anschütz zwischen Photographie und Kino, hrsg. v. Filmmuseum Düsseldorf, Frankfurt/M. 2001.
[19] Vgl. Festschrift Hrsg. v.d. Optischen Anstalt C.P. Goerz AG anl. d. Feier ihres 25jährigen Bestehens 1886–1911, Berlin 1911.
[20] Vgl. Goerz 1886–1911, Kameras & Objektive, Ausgabe 1912, S. 25 und 42f.
[21] Vgl. Photo Objektive. Hand-Cameras. Hrsg. Carl Zeiss, Jena 1905; Photo-Objektive. Palmos-Cameras. Hrsg. Carl Zeiss, Jena 1907.
[22] Vgl. Dreiunddreißig Jahre Ernemann Dresden 1889–1922, Berlin 1922.
[23] Vgl. Nagel, August: Über den Werdegang der Handkamera unter besonderer Berücksichtigung seiner konstruktiven und fabrikatorischen Erfahrungen der letzten 10 Jahre. Contessa-Nettel-Werke, Stuttgart 1919.
[24] Vgl. Kamerakatalog Mentor 1911, Dresden 1911; Mentor Kamera-Fabrikation, Dresden 1921.
[25] Vgl. Moderne photographische Apparate und Objektive für die Zwecke der Illustrations-Photographie, in: Dietze, Carl: Der Illustrations-Photograph, Leipzig 1907, S. 14ff.
[26] Es werden hier nur die Kameras und Objektive erwähnt, die damals von den Pressefotografen in Deutschland bevorzugt wurden. Darüber hinaus gab es ähnliche Modelle anderer in- und ausländischer Hersteller, vgl. z.B. Cornwall, James E.: Historische Kameras 1840–1970, Herrsching 1979, S. 43ff; Kadlubek’s Kamera-Katalog, Neuss 2000; Zu Objektiven vgl. Thiele, Hartmut: 150 Jahre Photooptik in Deutschland 1849–1999, Privatdruck, München 2001.
[27] Vgl. Illustrierte Preisliste über photographische Apparate, Hrsg. ICA, Dresden 1911, 1912, 1914, 1916, 1919; ICA Cameras, Dresden 1913, 1916, 1922, 1924.
[28] Vgl. o. Verf.: Photographie mit Schlitzverschluß, Von einem Praktikus, Dresden 1910.
[29] Schreibweise und Bezeichnung der Verschlußvorhänge variierten: Rouleau, Rullo o.a. Jalousie.
[30] Vgl. Schmidt, Hans: Das Fernobjektiv im Porträt-, Architektur- und Landschaftsfache, Berlin 1898.
[31] Vgl. Goerz 1886-1911, Kameras & Objektive, Ausgabe 1912, S. 57–58.
[32] Vgl. Mayer, Anton: Die Spiegelreflexkamera. Ihr Wesen und ihre Konstruktion, Halle 1910, Vorwort.
[33] Vgl. Kurt Hahne, wie. Anm. 6.
[34] Vgl. Dietze, Carl: Der Illustrations-Photograph, Leipzig 1912, S. 45.
[35] Vgl. Baier, Wolfgang: wie. Anm. 5.
[36] Vgl. Kellner, Max: Gelbscheiben und deren Verwendung bei farbempfindlichen Platten, Augsburg 1914; Das Perutz-Buch, Ein Führer durch die Gesamtgebiete der farbenrichtigen Photographie, München 1917.
[37] Vgl. Anzeige der Firma J. Hauff & Co., in: Deutsche Photographen Zeitung 1914, Nr. 42, S. V.
[38] Vgl. Baier, Wolfgang: wie. Anm. 6.
[39] Vgl. Knoll, Paul: Presse, in: K.W. Wolf-Czapek (Hg.): Angewandte Photographie in Wissenschaft und Technik, III. Teil S. 77ff.
[40] Vgl. Holm, Emil: Photographie bei künstlichem Licht. Anleitung zum Photographieren bei Magnesium-Licht, Berlin 1903; Hans Schmidt: Das Photographieren mit Blitzlicht, Halle 1910.
[41] Vgl. Hahne, Kurt: wie. Anm. 6, S. 31ff.
[42] Vgl. Stiewe, Willy: Das Bild als Nachricht, Berlin 1932, S. 64.
[43] Vgl. u.a. Schrader, W: Expositionstafeln zur Bestimmung der Belichtungszeit beim Photographieren, Remscheid 1895; C.P. Goerz-Belichtungstafel, Berlin 1904; Blochmann, Richard Hermann: Die Belichtungsmesser der photographischen Praxis, Halle 1916; Podlogar, Miha: Belichtungsmesser und Kameras mit eingebautem Belichtungsmesser – Chronologie 1818–1970, Jesenice 1996.
[44] Vgl. Podlogar, Miha: Belichtungsmesser und Kameras mit eingebautem Belichtungsmesser – Chronologie 1818–1970, Jesenice 1996, S. 39–40; Baier, wie anm. 5, S. 358.
[45] Vgl. Hahne, Kurt: wie Anm. 6.
[46] Vgl. Dietze, Carl: wie Anm. 34, S. 50.
[47] Dietze, Carl: wie Anm. 34, S. 83.
[48] Vgl. Dietze, Carl: wie Anm. 34, S. 86–87; Derselbe, 1927, S. 131/132.
[49] Vgl. Dietze, Carl: wie Anm. 34, S. 90.
[50] Vgl. Aus der Praxis der Illustrationsphotographie, in: Zeitungs-Verlag (ZV) 1933/Nr. 18, S. 298.
[51] Dietze, Carl: wie Anm. 34, S. 106.
[52] Vgl. Offizieller Katalog der Internationalen Photographischen Ausstellung Dresden 1909, Dresden 1909, S. 104–108.
[53] Vgl. Hahne, Kurt: wie Anm. 6, S. 29.
[54] Vgl. Hahne, Kurt: wie Anm. 6, S. 1415.
[55] Vgl. Kiesling, Martin: Das Arbeiten mit Film, Berlin 1900; Holm, Emil: Das Photographieren mit Films, Berlin 1904; Müller, Hugo: Das Arbeiten mit Rollfilms, Halle 1904; Hahne, Friedrich: Leitfaden der Filmphotographie. Anleitung zur Ausübung der Photographie mit Roll-, Flach- und Packfilm, Leipzig 1914; o. Verf., Filmphotographie. Rollfilm, Packfilm, Planfilm, Leipzig 1916.
[56] Vgl. Hahne, Kurt: wie Anm. 6, S. 14.
[57] Vgl. Baier, Wolfgang: wie Anm. 5, S. 299.


Der Artikel erschien als Print in: RUNDBRIEF FOTOGRAFIE, No.4 / 2004, S.27-33.

19.03.2012


Email an den Autor

Druckversion